Infoabend in Greifswald: Revolution im Iran

Am 23. Juni haben der Rote Hafen Greifswald und Greifswald hilft einen Soli-Abend für den zweiten Gerichtstermin von E. organisiert. Wir waren dort und haben einen Input zum aktuellen Stand der Revolution gegen das Regime gegeben, mit besonderem Fokus auf den kurdischen Teil Irans (Rojhilat).

Hier findet ihr einen kleinen Rückblick auf die Inhalte der Veranstaltung. Der Input kam von einem kurdischen Genossen. Anhand von Videos und Bildern aus der Revolution erklärte er die Bewegung und die repressive Gegenbewegung des islamistischen Regimes.

Folgt Tawusan (Instagram), um hierzu auf dem Laufenden zu bleiben.

Infos zur Revolution in Iran und Rojhilat

Zunächst müssen wir über den Funken, der die Revolution im Iran entfacht hat sprechen, nämlich Mahsa oder Jina. Jina (Mahsa) Amini war eine 21-jährige junge Frau, die am 13. September 2022 nach einer Festnahme durch die Polizei in Teheran einen Schädelbruch und den Hirntod erlitt. Und drei Tage später starb sie im Kasara-Krankenhaus in Teheran.

Der erste Protest fand vor dem Krankenhaus statt, in dem Jina starb.
Sie wurde nur getötet, weil sie Kurdin war, aber die Polizei und die Regierung sagten, sie hätten sie verhaftet, weil sie den Hijab nicht korrekt trug. Sie hätte ein Herzproblem gehabt und die Polizei hätte nichts getan.
Die Menschen im Iran sind auf die Straße gegangen, um gegen die Gewalt und das Morden zu protestieren. Aber als wir protestierten, reagierten sie mit Gewalt und Kugeln auf der Straße.
Sie haben viele Menschen getötet, viele junge Menschen mit Schrotkugeln bling gemacht.
Diejenigen, die auf die Straße gingen, nur um ihre Rechte zu verteidigen und gegen die Ermordung einer jungen Frau zu protestieren.

Einige Leute haben dafür gesorgt, dass diese Revolution zum Halten kam, und jetzt hat die iranische Regierung Zeit, weitere Menschen hinzurichten und zu töten. Ich spreche von der Koalition aus einer Journalistin, einem Fußballspieler und mehreren anderen. Sie spalten das Volk, einfach weil einige Leute glauben, dass die zukünftige Regierung des Iran eine Monarchie wie England sein sollte. Das ändert nichts daran dass die Menschen ein demokratisches System wollen, in dem alle gleich sind und das Recht haben, über ihre Zukunft zu entscheiden und ihr eigenes Schicksal bestimmen. Diese Koalition, die nicht die Menschen im Iran repräsentiert, veranlasste die die Menschen, die Straße zu verlassen, und die Revolution endete gewissermaßen.

Aber das Problem ist, dass niemand hier weiß, was im Iran vor sich geht.
Niemand hier weiß, was in den iranischen Gefängnissen passiert, wie brutal und unmenschlich sie Menschen foltern.

Menschen in anderen Ländern kennen vielleicht Statistiken über Menschen, die hingerichtet werden, aber sie verstehen nicht, dass disee Statistiken über Opfer und Menschen, die getötet werden, viel mehr sind als Zahlen. Es sind diejenigen, die direkt unter Folter sterben; oder Menschen, die in den Flüssen und Staudämmen auf unmenschliche Weise ermordet (ertränkt) werden; und Frauen, Mädchen und sogar junge Menschen, die im Gefängnis vergewaltigt werden, begehen nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis Selbstmord. Welche Folterungen müssen stattgefunden haben und was geschah im Gefängnis? Warum begehen sie lieber Selbstmord, wenn sie aus dem Gefängnis entlassen werden, als weiter zu leben?

Abschließend möchte ich Ihnen die einzige Lösung zum Sturz dieses Regimes anhand der Worte von Dr. Abdulrahman Ghassemlou, dem Idol der Kurd:innen Irans und ehemaligener Generalsekretär der Demokratischen Partei Kurdistans Iran (PDK-I) nennen, die er vor 40 Jahren sagte. Im Interview mit Atefeh Gorgin im Herbst 1986, im Buch „A Season in Red Rose“:

Dieses Regime kann nicht durch freie Wahlen oder durch das Verfassen von Artikeln im Ausland gestürzt werden. Dieses Regime ist ein gewalttätiges Regime und dieses Regime muss mit Gewalt gestürzt werden. Entweder durch einen bewaffneten Aufstand in den Städten oder durch eine Kombination aus bewaffnetem Kampf in den Städten, mit Guerillakrieg auf dem Land oder durch Streiks, Demonstrationen und Volksaufständen in den Städten. Ich denke, das lässt sich nicht im Voraus bestimmen, aber ich habe keinen Zweifel daran, dass dieses Regime durch Zwang gestürzt wird.