Remigriert euch in Knie – Zum Unwort des Jahres

Durch die Recherche von Correctiv zu reichen Unternehmern, rechtskonservativen, Faschos und #fuckAfD befassen sich jetzt viele Leute mit dem Begriff "Remigration🤮". Heute wurde er zum Unwort des Jahres gewählt.


Für kurzfristige Empörung taugt der Begriff nicht. Das Weltbild rund um diesen Begriff ist fest in der Mitte unserer Gesellschaft verankert, so wie auch rechte Einstellungen fest in der Mitte verankert sind. Daran muss sich was ändern!

Wer in Rostock als Mensch mit Duldung einen Termin in der Ausländerbehörde bucht, tut das ganz selbstverständlich in der Abteilung "Remigration🤮".

Die Bezeichnung zeigt, wie rechte Kampfbegriffe in den demokratischen Diskurs übernommen werden. Das Problem ist natürlich nicht nur der Begriff. Auch wenn sie Abteilung "Im großen Stil abschieben" hieße, würde das nichts an den Verhältnissen ändern. Ändern muss man die Politik:

Die Abteilungen für Abschiebungen sind in allen Ausländerbehörden in MV am besten mit Personal ausgestattet. Das ist Ausdruck der politischen Doktrin >Abschottung, Abschreckung, Abschiebung<. Wer dagegen eine Aufenthaltserlaubnis beantragt, muss warten, oft unter den beschissenen Bedingungen einer Duldung. Diese beschissenen Bedingungen sind menschengemacht. Auch die Tatsache, dass es nur minimale Bleiberechtsregelungen für Geduldete gibt, ist menschengemacht.

Zeit und Geld muss in Bleiberecht fließen, nicht in Abschiebungen!
Rassismus aus Gesetzen streichen!
Nicht labern, machen!

Etwas ausführlichere Infos und Hintergründe zu diesem Begriff findet ihr hier:

Andreas Kemper: "Sellners Musterstadt und der outsourcende Faschismus" auf dem Campact-Blog.