Am 8. März fand in Schwerin eine feministische Demo statt. Wir haben dort den folgenden Redebeitrag gehalten.
Der 8. März ist der erste von vielen Kampftagen im März. Denn wir kämpfen jeden Tag.
Aktuell hetzen fast alle zwei Tage irgendwo in MV Nazis, hunderte Menschen haben in den letzten Wochen mit einem klaren REFUGEES WELCOME dagegen gehalten.
Am 11. März erinnern wir der Opfer von Terror, denn Faschos und Islamisten morden täglich. Wir kämpfen für das Andenken an die Opfer. Say their names.
Am 15. März jährt sich der Beginn der Revolution in Syrien zum 12. Mal.
Am 15. März ist auch der internationale Tag gegen Polizeigewalt.
Am 18. März erinnern wir die Gesellschaft an die politischen Gefangenen in den Knästen der Diktatoren dieser Welt.
Am 21. März feiern wir das persische und kurdische Neujahr, besonders für Kurd:innen ein Fest des Widerstands gegen Kolonialismus und Fremdherrschaft.
Gleichzeitig mahnt uns der 21. März als internationaler Tag gegen Rassismus, dass in unserer Gesellschaft noch ein fucking Berg an Aufgaben vor uns liegt.
Der März ist ein kämpferischer Monat, wie auch der heutige Tag ein kämpferischer Tag ist. In Mecklenburg-Vorpommern sind wir vielleicht versucht uns zurück zu lehnen und einen freien Tag zu genießen. Doch der bürgerliche Schein des Feiertags trügt. Der 8. März war immer ein Tag der internationalistischen Bewegung. Ein Tag all jener, die die Kämpfe für Freiheit und Würde auf dieser Welt für verbunden halten. Ein Tag all jener, die sich ein Ende von Unterdrückung, Ausbeutung und Lohnabhängigkeit vorstellen können.
Es gibt keinen Grund heute einen Feiertag im deutschen Sinne eines Feiertags zu machen, mit Kaffee, Kuchen und Blumengesteck. Aber es gibt tausende Gründe zu feiern:
Die Revolution im Iran.
Die mutigen Frauen in Afghanistan.
Der anhaltende Widerstand der Syrerinnen gegen das Assad-Regime.
Die Kämpfe in Polen und den USA für das Recht auf Abtreibung.
Die Kämpfe von Martinique bis Kurdistan gegen koloniale Fremdherrschaft.
Die Bewegungen in Honduras, Venezuela und Kolumbien gegen das Diktat der Kartelle, gegen Femizide, Zwangsprostitution, aber auch gegen Landraub und Enteignung für die Profite transnationaler Unternehmen.
Jede einzelne Entscheidung einen gewalttätigen Mann zu verlassen und dem eigenen Leben den Wert zuzuschreiben, den es verdient.
Es finden täglich unzählbar viele Kämpfe statt, die wir feiern können.
Wir müssen uns heute daran erinnern, wofür unsere Freund:innen und Genoss:innen überall auf der Welt kämpfen. Wir sind heute hier, weil wir an ihrer Seite kämpfen.
Für Jin Jiyan Azadî!
Für Würde. Dignity. كرامة.
Für Gerechtigkeit.
Dafür nicht missbraucht oder vergiftet zu werden.
Nicht dumm gemacht zu werden.
Uns frei entscheiden zu können.
Jedem Mann immer wieder den Spiegel vorzuhalten und ehrliche Mitstreiter zu finden.
Wir kämpfen - global betrachtet - eine gemeinsame Revolution. Eine Revolution für Würde und Freiheit, die die patriarchalen Diktaturen und Autokratien zum Einsturz bringen wird.
Der 8. März macht uns stark. Er macht uns deswegen stark, weil wir uns heute als verbunden empfinden.
Hebt eure Fäuste.
Jin Jiyan Azadî.