Abschiebung in den Iran stoppen!

Helft mit! Gestern (7.10) wurde der Iraner Sami* aus Neubrandenburg in den Abschiebeknast in Glückstadt gebracht. Sami ist ein Freund von uns und darf auf keinen Fall abgeschoben werden. Ihm droht im Iran die Hinrichtung: Er ist schwul und er ist konvertierter Christ. BITTE supportet diesen Aufruf.

Sami ist frei. Infos hier.

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Die Ausländerbehörde Neubrandenburg hat entschieden Sami in den Iran abzuschieben. Er wurde Donnerstag von der Polizei in Gewahrsam genommen und gestern nach Glückstadt in den Abschiebeknast gebracht.

Wir fassen hier sobald wie möglich mehr Infos zusammen. Kommt heute zur Kundgebung in Solidarität mit den Protesten in Afghanistan und Iran auf dem Uniplatz Rostock. Wir werden da sein und einen Redebeitrag machen.

Wir fordern alle Politiker:innen und Behördenmitarbeiter:innen auf, sich sofort persönlich dafür einzusetzen die Abschiebung von Sami in den Iran sofort zu stoppen und ihn aus der Abschiebehaft zu entlassen. Das Regime wird ihn ermorden.

*Wir verwenden ein Pseudonym, um Sami zu schützen.
Foto: Freundinnen von S. Protestieren vor dem Amtsgericht Neubrandenburg, wo gestern über den Haftantrag für Abschiebehaft entschieden wurde.

Unsere Mail an Innenminister Pegel (9.10.)

Betr.: Abschiebung von S. in den Iran sofort stoppen!

Sehr geehrter Herr Innenminister Pegel, 
 
wie es Sie hoffentlich bereits erreicht hat, sind wir sehr besorgt wegen der Abschiebung unseres Freundes S. (in der Öffentlichkeit verwenden wir auf seinen Wunsch hin das Psyeudonym Sami, um ihn zu schützen).
Wir fragen uns: Wie kann es sein, dass trotz des angeblichen Abschiebestopps in den Iran am selben Tag ein Iraner von Neubrandenburg aus in Abschiebehaft nach Glückstadt gebracht wurde? 
 
Im Iran brennen die Straßen. Das Regime – vor dem Asylsuchende wie er geflohen sind – hat in den letzten Tagen mehr als 150 Menschen auf offener Straße oder in Foltergefängnissen ermordet. 
Die Bundesinnenministerin ihrer eigenen Partei bezeichnet die Lage im Iran als desaströs und fordert die Länder auf, Abschiebungen in den Iran zu stoppen.
 
S. droht im Iran die Hinrichtung: Er ist schwul und konvertierter Christ. Das Regime wird ihn ermorden.
 
Wir fordern Sie und alle Behördenmitarbeiter*innen auf, die Abschiebung von S. in den Iran sofort zu stoppen und ihn aus der Abschiebehaft zu entlassen.
Weisen Sie die die Ausländerbehörde Neubrandenburg an, die Haft sofort aufzuheben und S. wieder nach Hause zu bringen!
 
Bitte handeln Sie sofort!
 
Mit freundlichen Grüßen,
X. für Pro Bleiberecht

Pressemitteilung

Iraner aus Neubrandenburg sitzt derzeit im Abschiebeknast Glückstadt - Abschiebung sofort stoppen!

Am gestrigen 7. Oktober wurde der Iraner Sami* von der Ausländerbehörde Neubrandenburg in Abschiebehaft genommen. Seine Freund:innen und die Initiative Pro Bleiberecht fordern, diese Abschiebung sofort abzubrechen. Sami droht im Iran die Hinrichtung, weil er schwul und konvertierter Christ ist.

„I don’t want to die“, schreibt Sami* aus dem Abschiebeknast an seine Freunde („Ich will nicht sterben“). Dem jungen Mann, der schwul ist, droht im Iran die Hinrichtung. Das islamistische Regime verfolgt LGBTIQ**. Es bestraft auch Menschen, die den islamischen Glauben ablegen. Sami ist in einer christlichen Rostocker Gemeinde aktiv.

„Es ist grausam. Gestern hat der Landtag MV noch verkündet er wolle sich auf Bundesebene gegen Abschiebungen in den Iran einsetzen. Heute schiebt MV selbst dahin ab!?“, sagt Hanna Berth von der Initiative Pro Bleiberecht. „Die Leute verstehen oft nicht, dass es bei Abschiebungen im Zweifel um ein Menschenleben geht. Wir brauchen einen echten wirksamen Abschiebestopp. Und dass MV die Abschiebung von Sami SOFORT abbricht!“

Der Landtag MV hatte am 7.10. beschlossen, dass die Landesregierung sich auf Bundesebene für einen generellen Abschiebestopp in den Iran einsetzen solle. Dies wird frühestens auf der nächsten Innenministerkonferenz besprochen. Entgegen falscher Berichterstattung (NDR, Vorwärts) hat die Landesregierung MV noch nicht wie Niedersachsen beschlossen für drei Monate die Abschiebungen in den Iran auszusetzen.