CEASAR-Files: Den Opfern eine Stimme geben in Rostock und Greifswald

Caesar-Files-Ausstellung in Rostock über Folter in Syrien

In Rostock wurden vom 12. bis 14. September erstmalig in Mecklenburg-Vorpommern Bilder von Folteropfern in Syrien, die sogenannten Caesar Files, gezeigt.Über 100 Besucher*innen sahen an drei Tagen die Ausstellung.

Die Ausstellung wird vom 26. bis 28. September 2019 in Greifswald im Koeppenhaus wiederholt.

"Die Ausstellung hat uns geholfen, Kontakt mit syrischen Familien in Mecklenburg-Vorpommern aufzunehmen, deren Familienangehörige in Syrien inhaftiert sind oder waren", so Ibrahim Al-Kasim, Menschenrechtsanwalt und Initiatior der Ausstellung. "Es war eine gute Gelegnheit für uns mit Syrer*innen und Deutschen aus MV ins Gespräch zu kommen. Wir konnten viel Aufklärung zur Menschenrechtslage in Syrien leisten."

Die Caesar Files sind eine Sammlung von Bildern zu Tode gefolterter Menschen, hauptsächlich aufgenommen in syrischen Gefängnissen. Anwalt Al- Kasim gab einen Einblick in die Arbeit der "war crimes unit" der Bundesanwaltschaft und ihre Aufarbeitung der unter Assad verübten Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit sowie über die Bedeutung der Caesar Files. Darüber hinaus beriet er Betroffene über Klagemöglichkeiten.

Zum Ende der Ausstellung wurde der Film "Zeugen gegen Assad" gezeigt und ein Filmgespräch mit dem in Wismar lebenden Protagonisten Khaled Rawas geführt.

"Angesichts dieser verstörenden Bilder und der Gewissheit darüber, dass derzeit immer noch Menschen, darunter Frauen und Kinder, vom Assad-Regime gefangen gehalten, gefoltert und getötet werden, ist es unverständlich und vollkommen verantwortungslos wie deutsche Politiker*innen zum Teil von sicheren Gebieten in Syrien sprechen können", so Hanna Berth eine der Unterstützerinnen aus Mecklenburg-Vorpommern.

Die Ausstellung wird organisiert vom Netzwerk für Flüchtlinge, Demokratie und Toleranz e.V. Parchim, die Law Clinic Rostock, PRO BLEIBERECHT in MV und der Heinrich-Böll-Stiftung MV.

Für Rückfragen steht Ihnen zur Verfügung:
Ibrahim Al-Kasim, Executive Director und Menschenrechtsanwalt

Telefon: +491774313296
E-Mail: EQ974@hotmail.com