Am 27. März findet in Greifswald die nächste Sitzung der Bürgerschaftssitzung statt. "Greifswald für alle" ruft zu einer solidarischen Aktion auf. Wir unterstützen diese. Lest hier außerdem einige ergänzende Aspekte.
Für Humanismus und Weltoffenheit: Greifswald als sicherer Hafen
Die Unterzeichnenden wenden sich gegen die Proteste anlässlich der Sitzungen der Ortsteilvertretung Ostseeviertel und des Hauptausschusses der Bürgerschaft Ende Februar bzw. Anfang März hier in Greifswald. Diese Proteste werden von bekannten radikalen Rechten und Verschwörungstheoretikern über Telegram-Gruppen und andere soziale Medien organisiert und von ihnen besucht. Sie sind von rassistischen und fremdenfeindlichen Vorurteilen geprägt, die Menschen auf Grund ihrer Herkunft kriminalisieren. Sowohl von diesen radikalen Rechten und als auch von diesen Vorurteilen distanzieren wir uns.
Ähnliche Proteste gab es 2016 gegen die Eröffnung der Gemeinschaftsunterkunft in der Brandteichstraße. Nicht ansatzweise haben sich damals die Befürchtungen einiger Anwohner*innen der Stadtrandsiedlung und von anderen Interessierten bewahrheitet. Container-Dörfer sind keine Lösung im Sinne einer menschenwürdigen Unterbringung Geflüchteter; eine dezentrale Lösung ist immer vorzuziehen. Im Falle einer kurzfristigen Lösung sind Container-Dörfer dennoch besser als Turnhallen.
Als „Sicherer Hafen“ sollte in Greifswald eine solche kurzfristige Lösung so schnell wie möglich durch ein Konzept der dezentralen Unterbringung abgelöst werden. Greifswald sollte sich nicht einreihen in die Vielzahl von Städten, die Synonym von fehlender Menschlichkeit geworden sind (z.B. Hoyerswerda, Mölln und Rostock-Lichtenhagen). Die Zustände bei den unangemeldeten Versammlungen, die letztlich zur Bedrohung des OB und anderer Mandatsträger*innen führten, sollten in einer weltoffenen Stadt wie Greifswald nicht vorkommen und dürfen sich nicht wiederholen.
Wir rufen deshalb zu einer Mahnwache auf!
am 27.03.2023 um 17:30 Uhr
anlässlich der Bürgerschaftssitzung vor dem
Eingang zur Mehrzweckhalle Schönwalde Center,
Ernst-Thälmann-Ring 11-13 (Freifläche zum Penny)
Für Solidarität, Mitmenschlichkeit, Weltoffenheit!
Greifswald für alle
Bund Deutscher PfadfinderInnen Landesverband MV e.V.
Bündnis #unteilbar
DGB Vorpommern
Offene Jugendarbeit der Evangelischen Altstadtgemeinden
Evangelische Kirchengemeinde St. Jacobi
Evangelische Kirchengemeinde Dom St. Nikolai
Pommerscher Evangelischer Kirchenkreis
Jusos Vorpommern-Greifswald
Bündnis 90/Die Grünen Vorpommern-Greifswald
DIE LINKE. Greifswald
PARTEI MENSCH UMWELT TIERSCHUTZ Regionalgruppe Vorpommern-Greifswald
Alternative Liste Vorpommern-Greifswald
Fridays for Future Greifswald
verquer.
Greifswald hilft e.V.
Straze
Fairer Handel, Bildung, Projekte e.V.
House of Resources Greifswald
Flüchtlingsrat M-V e.V.
Aktionsbündnis 8. Mai Demmin
Internationale Freiwilligendienstinitiative Turbina Pomerania
PRO BLEIBERECHT in Mecklenburg-Vorpommern
Verein zur Förderung solidarischer Lebensgestaltung e.V. (SoLe)
LOBBI e.V.
Landesverband Soziokultur MV
St. Spiritus Greifswald
Solidarisches Feedback und Ergänzungen
Die Pogrome von morgen verhindern
No Lager!
Migrantischer Widerstand in den 90ern
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- Im September 1991 griffen ca. 200 Faschos eine Unterkunft an. Die Refugees organisierten sich selbst mit Unterstützer:innen ihren Schutz und die Abreise zurück nach Neumünster, wo sie eine Kirche besetzten. Ihre Forderung: Keine Zwangsverteilung in die neuen Bundesländer!
- Im November 1992 (kurz nach Lichtenhagen!) griffen Faschos ein Wohnheim internationaler Studierender an. Auch hier wehrten sich die Angegriffenen. Deutlich.