Heute fand in Greifswald eine Kundgebung unter dem Motto „Bock auf Stadtbild ohne Rassismus“ statt. Wir haben dort einen redebeitrag gehalten, den ihr hier nachlesen könnt.
Weiterlesen: Redebeitrag bei „Bock auf Stadtbild ohne Rassismus“ in GreifswaldFür Friedrich Merz besteht die Gesellschaft in Deutschland in erster Linie aus weißen Deutschen. Alle anderen sollen bitte nicht zu sehr im Stadtbild in Erscheinung treten oder Deutschland verlassen.
Auf der einen Seite steht das, was der Kanzler sagt und wogegen zum Glück viele Menschen in den letzten Tagen auf die Straße gegangen sind.
Aber auf der anderen Seite steht das was die deutsche Regierung gerade tut. Merz hat es uns ja erklärt, die Probleme im Stadtbild sollen gelöst werden, indem in großem Stil Rückführungen organisiert werden – reine Trump-Rhetorik, wenn ihr mich fragt.
Während Merz, Söder, Spahn, Dobrindt und viele andere ekelhafte alte Männer darüber schwadronieren, was für eine große Bedrohung arabische Männer für „unsere Töchter“ sind, haben die Taliban am 3. Oktober das Generalkonsulat von Afghanistan in Bonn übernommen. Nachdem der bisherige Generalkonsul und seine Mitarbeitenden zwei Tage davor ihre Arbeit geschlossen niedergelegt hatten, wurden die Diplomaten der Taliban zur Wahrnehmung von Konsularaufgaben ins Land gelassen, aber vor allem, wie Alexander Dobrindt erklärte, um afghanische Straftäter in ihr Heimatland zurückzuführen.
Die Botschaft in Berlin und das Generalkonsulat in München waren schon vorher auf Taliban Linie gebracht worden, aber das Generalkonsulat in Bonn hat eine Besonderheit: Hier liegen auf Servern haufenweise persönliche Daten von Afghan:innen und afghanischstämmigen Menschen aus verschiedenen anderen Auslandsvertretungen in der EU und darüber hinaus, die bisher nicht mit den Taliban zusammenarbeiten. Diese Daten sind jetzt in den Händen der Taliban, die sie dazu benutzen werden, Afghan:innen im Exil und deren Familien und Angehörige unter Druck zu setzen und zu verfolgen.
Und wer hat es möglich gemacht? – Die Deutsche Bundesregierung. Dabei war die Regierung sowohl im Februar als auch im Juli 2025 von zahlreichen afghanischen Auslandsvertretungen vorgewarnt worden. – Vom Auswärtigen Amt hieß es nur „Die Anfragen würden zur Kenntnis genommen“. Dabei war das Auswärtige Amt aber besonders eifrig dabei, den bisherigen Generalkonsul Kabiri loszuwerden, indem es seine Diplomatenkarte nicht verlängerte. Zudem wurden alle seine Kontaktversuche mit dem Auswärtigen Amt abgeblockt.
Zusammengefasst heißt das: Die Bundesregierung reicht einem zutiefst frauenfeindlichen, menschenverachtenden, islamistischen Regime die offene Hand und macht sich damit zum direkten Handlanger der Taliban.
So sehr es mich auch aufregt, wenn wieder einmal der nächste rassistische Spruch von Merz kommt, so ist das doch nur Fassade für die grausame Politik dahinter, die schon seit langem Alltagsgeschäft ist. Und gegen diese Politik müssen wir auf die Straße gehen und all die Menschen unterstützen, die die Bundesregierung aus Deutschland entfernen will, weil sie nicht in ihr Stadtbild passen.
Denn wenn wir das nicht tun, dann wird es schon bald normal sein, dass an den Afghanischen Botschaften in Deutschland die Flaggen der Taliban wehen – Und Merz wird uns sagen: „Dank mir sind die Töchter in Deutschland wieder sicher.“
