Am 14. Februar 2025 riefen Fridays For Future in mehreren Städten in MV zum globalen Klimastreik auf. Wir haben in Greifswald einen Redebeitrag gehalten, den ihr hier nachlesen könnt.
Das Weltklima ändert sich – und das in einer Geschwindigkeit, die die meisten Voraussagen der Wissenschaftler*innen übertrifft. Für viele Menschen sind die negativen Folgen des klimatischen Wandels bereits hautnah zu spüren. Viele Regionen der Erde sehen sich mit langanhaltenden Dürren konfrontiert, Unwetter und Überschwemmungen nehmen zu. Wir sprechen von einer Klimakrise.
Der Klimawandel gilt zu Recht als Krise, denn er bedroht die Existenz von mindestens zwei Milliarden Menschen im Globalen Süden. 2023 verließen rund 26,4 Millionen Menschen ihre Heimat aufgrund von Katastrophen und klimabedingten Ereignissen wie Dauerregen, langanhaltende Dürren, Hitzewellen und Stürmen.
9 von 10 dieser Geflüchteten suchen Schutz im eigenen Land oder in anderen Ländern des globalen Südens. Dies führt zu gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen an Zufluchtsorten, welche neue Konflikte entstehen lassen und bereits bestehende verstärkt.
Doch nicht alle Menschen können fliehen, wegen fehlender finanzieller Mittel oder weil sie körperlich nicht in der Lage dazu sind, sei es das Alter, Krankheit oder Behinderung.
Ich spreche hier über sogenannte Klimaflüchtlinge, doch im Sinne der Genfer Flüchtlingskonvention gibt es keine Klima- oder Umweltflüchtlinge. Denn als Flüchtling gilt im Völkerrecht jemand, der aus Gründen der „Rasse„, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder wegen seiner politischen Überzeugung verfolgt und bedroht wird und darum sein Land verlässt. Menschen, die aus persönlichen oder materiellen Notlagen, wie Hunger oder die Zerstörung der Umwelt fliehen, zählen nicht dazu. Dennoch können Naturkatastrophen oder die Zerstörung von Lebensgrundlagen durch Klimaveränderungen zu Fluchtbewegungen führen. Im UN-Migrationspakt wird dies ausdrücklich erwähnt. Menschen haben aber nur dann einen berechtigten Anspruch auf den Flüchtlingsstatus, wenn die Auswirkungen des Klimawandels mit bewaffneten Konflikten und Gewalt zusammenwirken.
„Klimamigration“ ist heute kein Gegenstand rein akademischer Diskussion mehr. Bereits 2010 war Migration zum ersten Mal ein offizielles Thema auf der jährlich stattfindenden Weltklimakonferenz. Das Thema Migration im Kontext des Klimawandels ist politisch anzugehen und darf nicht bedeuten, Migration zu unterbinden.
Ganz generell – egal was der Fluchtgrund ist – muss es vielmehr darum gehen, betroffenen Menschen eine Migration ohne Angst vor Diskriminierung, Ausbeutung oder Repressionen zu ermöglichen. Das geht nur ohne AfD, FDP, CDU und Co!
Bild: Mural der honduranischen Umweltaktivistin Berta Cáceres.