Die Bezahlkarte ist ein rassistische Kontrollinstrument. Wir fordern Gleichberechtigung für Asylsuchende! Ergo: Geld/Sozialhilfe auf Konten auszahlen.
Kurz zusammengefasst, was euch im folgenden Artikel erwartet:
- Zukünftig sollen Asylsuchende ihr Geld nur noch über eine Bezahlkarte bekommen, mit der sie dann einkaufen müssen. Anders als bei normalen Konten sind Überweisungen und Bargeld-Abheben damit nur stark eingeschränkt möglich.
- Viele Politiker:innen behaupten, mit der Bezahlkarte könnte der Verwaltungsaufwand durch die monatlichen Barauszahlung der Sozialleistungenin den Sozialämtern reduziert werden.
- Das ist quatsch. Diesen Aufwand machen sich die Behörden freiwillig, damit sie asylsuchende Menschen besser kontrollieren können. Die Bezahlkarte ist außerdem teuer und schafft neue Bürokratie.
- Wenn man den Verwaltungsaufwand wirklich reduzieren wollte, könnte man das Geld einfach auf normale Konten überweisen - wie alle anderen Sozialleistungen auch.
- Alle Menschen die sich rechtmäßig in der EU aufhalten einschließlich Personen ohne festen Wohnsitz, Asylsuchende und Geduldete haben ein Recht auf ein Basiskonto. Aber in vielen Banken werden Asylsuchenden Steine in den Weg gelegt.
- Dagegen kann man sich wehren.
- Politiker:innen sollten sich dafür einsetzen, dass das Recht auf ein Basiskonto überall durchgesetzt wird und die Diskriminierung von Asylsuchenden über die Sozialleistungen aufhört. Das heißt am Ende, das Asylbewerbleistungsgesetz muss weg.
- Stattdessen werden die rassistischen Bedingungen weiter verschärft. Dafür wird zusätzlicher bürokratischer Aufwand betrieben und viel Steuergeld an einen Privatkonzern gezahlt In MV ist das das niederländische Unternehmen Yoursafe.
- Wie man es also dreht und wendet: die Bezahlkarte ist ein diskriminierendes, rassistisches Projekt. "Stabil gegen Rassismus" heißt, sich strikt gegen die Bezahlkarte zu wenden. Alles andere ist quatsch.
- Die Wurzel des Problems ist das diskriminierende Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG). Dagegen fordern wir: AsylbLG abschaffen! Gleiche Rechte für alle! Hoch die internationale Solidarität!
Rassistische Diskriminierung per Gesetz
Das Märchen vom Verwaltungsaufwand
Es könnte so einfach sein: Basiskonto
Beispiele aus der Praxis:
Das Recht durchsetzen
Um das zu ändern, müssen Menschen sich beschweren. 2017 kostete es beispielsweise in Rostock Refugees und Unterstützer:innen einige Mühen und unzählige Gespräche, das Recht auf ein Basiskonto der Menschen den Banken gegenüber auszudiskutieren. Es hat geklappt, bei den meisten Banken in Rostock ist die Eröffnung eines Kontos möglich. Wo es nicht klappt, liegt es (unserer Kenntnis nach) an einzelnen Mitarbeitenden.
Die Rechtslage zum Basiskonto ist eindeutig. Sie wird nur vielerorts nicht umgesetzt. Man könnte sagen: Viele Banken brechen so das Gesetz.
- Asylsuchende (§ 31 ZKG), Menschen mit Ankunftsnachweis und Menschen mit Duldung (§ 1 ZldPrüfV) haben ein Recht auf ein Basiskonto.
- Die Banken haben 10 Tage Zeit mit einem Angebot zum Vertragsabschluss auf den Antrag auf ein Basiskonto zu reagieren (§ 31 ZKG). Die Banken müssen das entsprechende Formular auf ihren Webseiten anbieten,sowie auf Anfrage zur Verfügung stellen (§ 33 ZKG).
- Falls die Bank kein solches Formular rausgibt, findet man es hier online
Man kann sich bei der Bundesanstalt für Finanzdienstaufsicht beschweren, wenn eine Bank die Eröffnung eines Basiskontos verweigert. Das sollte man auch tun. Denn ohne Druck von unten gibt es keine Veränderung.
- Das Beschwerdeverfahren ist kostenlos, man braucht keinen Anwalt oder Anwältin dafür.
- Allgemeine Infos zum Beschwerdeverfahren gibt es hier
- Das PDF-Formular für die Beschwerde gibt es hier
Asylbewerberleistungsgesetz* abschaffen!
Klar Position beziehen
Konkret zur Sache:
Basiskonto für alle Menschen zugänglich machen und Sozialleistungen auf Konten zahlen!
Problem an der Wurzel angehen:
Asylbewerberleistungsgesetz abschaffen, weil: Gleiche Rechte für alle!
Generell:
Hoch die internationale Solidarität! Ressourcen gerecht auf der Welt verteilen und Bewegungsfreiheit für alle!