Wer wir sind – Was wir wollen

Pro Bleiberecht ist eine antirassistische Initiative, die sich MV-weit für die Rechte der Asylsuchenden einsetzt. Der Gruppe ist insbesondere daran gelegen, die Perspektiven der Asylsuchenden im öffentlichen Diskurs sichtbar zu machen und zu stärken.

Die Menschen, die bei Pro Bleiberecht aktiv sind, teilen die folgenden Überzeugungen. Wir freuen uns, Aktivist*innen kennen zu lernen, die mit uns für diese Ideale kämpfen wollen.

Pro Bleiberecht steht für...

... Antirassismus

Wir arbeiten aktiv gegen Rassismus in allen Erscheinungsformen: Auf persönlicher, institutioneller und diskursiver Ebene. Wir kritisieren Paternalismus. Paternalismus ist eine Form von Rassismus, bei der weiße Menschen/Deutsche die Entscheidungen für Menschen of Colour/Asylsuchende treffen. Pro Bleiberecht möchte auf Augenhöhe gleichberechtigt zusammenarbeiten. Wir alle befinden uns in einem anhaltenden Lernprozess. Rassismus in der Gruppe müssen wir besprechen, reflektieren und überwinden.

No border! Pro Bleiberecht fordert offene Grenzen und globale Bewegungsfreiheit. Wir stehen für das Recht zu bleiben und zu gehen.

No nation! Nationalismus ist die Wurzel von Rassismus und Kriegen. Wir lehnen jede Form des Nationalismus ab. Stattdessen wollen wir, dass alle Menschen politisch mitbestimmen und ein selbstbestimmtes Leben führen können. Jede*r von uns muss für diese Forderung Verantwortung übernehmen!
Wir positionieren uns gegen alle unterdrückerischen Staatsformen, zum Beispiel:

  • diskriminierende Minderheitenregierungen wie in Mauretanien
  • autoritäre Regierungen wie in der Türkei
  • autoritäre und patriarchale Regime wie im Iran und Syrien
  • Monarchien wie z.B. in Saudi-Arabien
  • illegitime koloniale Grenzziehungen die bis heute bestehen, wie in Kurdistan und Marokko.

... die konsequente Gleichberechtigung aller Menschen

Pro Bleiberecht setzt sich für die Menschenrechte ein. Wir fordern die Gleichstellung von Asylsuchenden und den vollen Zugang zu Bürger*innenrechten. Wir setzen uns selbstverständlich auch für die Rechte von Kindern ein. Kinderrechte sind Menschenrechte.

Pro Bleiberecht kämpft für die Gleichberechtigung aller Geschlechter. Wir verurteilen jede Gewalt gegen Frauen. Wir fordern das Recht der Frauen auf ein selbstbestimmtes Leben, das umfasst zum Beispiel das Recht auf Verhütung, das Recht auf Abtreibung und das Recht auf Scheidung.
Wir bekämpfen die Diskriminerung von trans*inter*divers-geschlechtlichen Menschen. Dies umfasst die rechtliche Gleichstellung, sowie grundlegende Rechte wie das Recht auf geschlechtsangleichende Operationen.

Wir stehen ein gegen Diskriminierung und Gewalt gegen Schwule und Lesben. Wir fordern Gleichberechtigung in allen rechtlichen Belangen!

Wir respektieren den Glauben aller religiösen Menschen. Pro Bleiberecht steht für die Trennung von Staat und Religion. Wir lehnen die Unterdrückung invidueller Freiheit durch religiöse Organisationen ab, zum Beispiel Zwangsverschleierung. Wir lehnen jede religiöse Gewalt ab, sowohl gegen Einzelne (z.B. Bestrafung oder Ermordung von Atheist*innen, Konvertit*innen oder LGBTIQ*) als auch religiöse Genozide (wie z.B. gegen die Rohingya in Myanmar zuletzt 2017 oder die Yezid*innen im Irak zuletzt 2014).

Antisemtisimus ist über Jahrhunderte aus religiösem Hass gewachsen. In Deutschland tragen wir aufgrund der Ermordung von 6 Millionen Jüd*innen durch die Nazis eine besondere Verantwortung des Erinnerns und der Aufklärung gegen antisemitische Vorurteile und Einstellungen.

... Basisdemokratie und Antikapitalismus

Unsere Demokratie kann verbessert werden. Pro Bleiberecht sieht den Weg hierzu, indem möglichst alle Menschen innerhalb flacher Hierarchien in Fragen mitentscheiden können, die sie betreffen. Wir fordern alle Menschen auf, Verantwortung für die Gesellschaft zu übernehmen.

In der Pro Bleiberecht-Gruppe setzen wir dies durch das Konsensprinzip und flache Hierarchien um.

Kapitalismus fußt auf Herrschaft, Unterdrückung und der Ausbeutung von Menschen und Natur. Kapitalismus hat immer Verlierer*innen. In der Gegenwart sind es die Armen und Ausgebeuteten. In der Zukunft sind es die nachfolgenden Generationen, deren Lebensgrundlage wir heute zerstören. Kapitalismuskritik ist nicht der Hauptfokus unserer Arbeit, dennoch träumt Pro Bleiberecht von solidarischen Lebensweisen und Organisationen, zum Beispiel Waren genossenschaftlich und fair herzustellen.

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